Erzähl mir von… deinem ersten Job

Alle wollen vorwärts kommen. Zukunft, Kind, Karriereplan. Immer geht es um das Morgen. Aber wie war dein Leben, als du noch ein Kind warst? Wie war es als Teenager? Erzähl mal!

Larissa vom No Robots Magazine, Sabine vom fadenvogel und meine Wenigkeit tauschen jeden ersten Sonntag im Monat Erinnerungsstücke aus. Ein Thema, drei unterschiedliche Texte, drei unterschiedliche Frauen, drei unterschiedliche Leben.

emv-job-header

Sabine fragt in der heutigen Ausgabe nach unseren ersten Jobs. Bei mir ist das einfach und relativ unspektakulär: Kassieren.

Ich war gerade 16 geworden und der Woolworth im Nachbarort (ja, ich bin so alt, dass es die damals noch gab) suchte in den Sommerferien immer Aushilfen, wenn ein Großteil der Belegschaft eben im Urlaub und im Laden nicht gerade die Hölle los war (als ob sie das zu einem anderen Zeitpunkt je gewesen wäre). Da ich aber keine Lust hatte komplett vier Wochen lang den Großteil meiner Sommerferien am Woolworth hinter der Kasse zu verbringen, teilten J* und ich uns die Zeit auf. Zwei Wochen ich, zwei Wochen sie.

Das Ganze war relativ unspektakulär, aber dadurch kam ich dann an meinen zweiten Job, den ich einige Monate später antrat, auch an der Kasse, aber diesmal im Parktiker (ja, auch den gabs damals noch), Samstags und manchmal unter der Woche Nachmittags. Es gab hier eine Stempeluhr, einen schwer zu entziffernden Dienstplan im Büro und einen Pausenraum, in dem geraucht wurde und die Bildzeitung auslag, die tatsächlich aufmerksam gelesen wurde.

EMV Job Kasse

Diesmal wars aber wesentlich lustiger als beim Woolworth, denn meine Schulfreundinnen S*1 und S*2 waren auch mit dabei. Wir trugen viel zu große, sehr hässliche blaugelbe Kittel und kassierten Blumen und Beton ab. S*1 ist seit jeher der personifizierte Sarkasmus, während S*2 ein geradezu unangenehm fröhliches Grundwesen hat, was in Kombination höchst amüsant ist.

Lieblingsanekdote: S*1, bildschöne Blondine, wie ich 16 Jahre alt, kassiert einen älteren Herrn, der ihr das Wechselgeld von sage und schreibe 5 Pfennig (ja, die gabs damals auch noch!) gönnerhaft als Trinkgeld überlässt. S*1: „Oh, danke, da kann ich meinen beiden Kindern endlich wieder was warmes auf den Tisch stellen“. Das waren schöne Momente…
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