Hallo Portugal! #1: Porto

Ich melde mich aus meinem laaaangen Winterschlaf (sehr sehr lange, jaja, der ging auch über’n Frühling und Sommer und Herbst…) zurück, um euch von unserer traditionellen Frühlingsreise zu erzählen. Es ging nach Portugal: Porto, Coimbra, Sintra und Lissabon haben wir heimgesucht.

Jedenfalls hat uns unsere Sehnsucht zurück nach Lissabon zu dieser Portugal-Tour inspiriert – einfach nochmal nur nach Lissabon schien mir irgendwie zu unkreativ und auch zu kurz. Deshalb haben wir uns für eine Längsreise durch Portugal entschieden („Längs“, haha! Weil Portugal nicht rund sondern lang ist! Verstanden? Ok, sorry, der war nicht so gut…).

Für euch hier also der erste Teil:

Porto

Wir starteten unsere kleine Längsreise (tihi, ich find’s trotzdem komisch) in Porto, was uns mehrfach wärmstens empfohlen wurde. Es wurden sogar so ketzerische Äußerungen laut, man könnte Porto womöglich noch lieber gewinnen als Lissabon! Also nein nein, so leid es mir auch tut, aber Lissabon ist leider immernoch die absolute Nummer 1! Nichts desto trotz braucht sich Porto aber keinesfalls verstecken, denn auch hier hatten wir ein paar fabelhafte Tage!

Porto Portugal

Unterkommen kann man in Porto z.B. ganz wunderbar im Chateau Flores, mitten in der belebten Fußgängerzone von Porto, in einem dieser wunderbaren Jugendstil-Stadthäuser, von denen es in Porto nur so wimmelt. Für mich ein absoluter architektonischer Hochgenuss! Das Appartement das wir hatten war sehr hübsch eingerichtet und aufgeteilt, mit kleinem französischen Balkon auf die Rua das Flores. Es war auch Nachts nicht sehr laut, denn in der Straße gibt es hauptsächlich Cafés und kleine Geschäfte, die zur Schlafenszeit dann auch alle geschlossen sind. Einziges Manko war der verrückte Akkordeonspieler. Er hat mir absolut das Herz gebrochen, wie er den ganzen Tag versucht hat ein paar Euro auf seinem Akkordeon zu erspielen. Er kannte leider nur ein einziges Lied und dem Akkordeon fehlte die Hälfte der Tasten. Da weicht dann spätestens gegen Mitternacht das Mitleid dem Genervtsein und ohne Ohropax wird man verrückt…

Porto Portugal

Anschauen!

Wie immer liefen wir auch in Porto einfach kreuz und quer durch die Stadt und nahmen einfach alles auf was wir so sahen und bogen mal links, mal rechts ab, wo uns die Nase hin führte. Anschauen kann man sich aber auf jeden Fall mal den Jardins de Palacio de Cristal. Allerdings, wer hier einen Kristallpalast erwartet, ist leider schief gewickelt. Zwar gab es wohl tatsächlich mal einen aus dem 19. Jahrhundert, dieser ist aber in den 50ern einem pottenhässlichen, dachpappegrünen Maulwurfskuchen zum Opfer gefallen, den man auch nicht betreten kann, weil baufällig und abgesperrt. Aber einfach mal ignorieren, dass der Park seinen Namen nicht (mehr) verdient und die grandiose Aussicht auf Porto, Pflanzen und Pfauen genießen. Den Fluss Douro kann man auch wunderbar von hier aus anschauen, aber das hat nicht in diese mittelmäßige Alliteration gepasst, die ihr sicher gleich als solche enttarnt habt!

Porto Park Glaspalast Crystal Palace Porto Park Glaspalast Crystal Palace

Ihr seht schon: das Wetter was an dem Tag nicht so sehr knorke… Aber wo ihr schon mal am Spazieren seid, könnt ihr auch das Viertel um Aliados herum erkunden. Dort gibt es nette kleine Kneipen, Kunst und Kultur (ha! noch eine mäßige Alliteration!).

Wenn ihr ein bisschen mehr Zeit habt, dann könnt ihr auch einen kleinen gut einstündigen Spaziergang entlang des Douro flussabwärts machen und kommt am wilden Atlantik in Foz do Douro an. Kleinen, alten Leuchtturm und sich pittoresk daran brechende Wellen gibt’s inklusive. Die Hinfahrt mit der alten, eigentlich sehr netten kleinen Tram könnt ihr euch sparen: die Schlangen sind unfassbar lang und wenn man nur einen Stehplatz bekommt, ist die Fahrt in dem unglaublich ruckeligen Ding echt unangenehm. Auf dem Rückweg kann man unter Umständen mehr Glück haben.

Die Kathedrale Sé do Porto liegt an einem der höchsten Punkte der Stadt und bietet deshalb eine wunderbare Aussicht. Außerdem liegt wenige Meter weiter die berühmte Brücke Ponte Dom Luís I. Auf der unteren Ebene fahren die Autos, auf der oberen die Metro und als Fußgänger läuft man eben oben auf den Metroschienen herum. Keine Angst, man merkt schon früh genug wann die angerollt kommt und kann rechtzeitig ausweichen… Dafür hat man hier oben einen zwar windigen aber phänomenalen Ausblick! Und wenn euch solche Brücken, wie Herrn Eule, auch nicht ganz geheuer sind, dann seid ihr ja richtig aufgehoben wenn ihr dann auf der anderen Seite in Vila Nova de Gaia angekommen seid: hier könnt ihr euch nach dem Schrecken direkt ein paar Gläschen Portwein hinter die Binde kippen – genug Weinkeller stünden zur Verfügung. Um von der oberen Brückenebene nach unten zu den Weinkellern zu kommen, kann man ruhig die Seilbahn nehmen! Sie ist nicht unbezahlbar und die Warteschlangen haben sich auch echt im Rahmen gehalten.

In Vila Nova de Gaia solltet ihr auch unbedingt den Cameliengarten besuchen, den Parque da Quinta das Devesas. Kein Mensch treibt sich dort rum und überall sind verfallene Villen und versteckte Ecken. Wirklich verwunschen!

 

Essen!

Von dem ganzen bergauf-bergab Sportprogramm ( viele wissen ja wie mein Verhältnis zu Sport so ist…) bekommt man ziemlichen Hunger. Den kann man in Porto natürlich wunderbar stillen! In BAO’S Taiwanese Burger gibt es  – ihr Füchse habt es sicher schon erraten – Baos. Wer das noch nicht kennt: gedämpfte Hefeteigboller, gefüllt mit leckerem Zeug. Der Bestellvorgang ist irgendwie so umständlich, dass der Kellner das erstmal 5 Minuten lang erklären muss und ich habe dann auch noch aus versehen Bubble Tea bestellt (zum ersten mal getrunken – wär auch ok das nie wieder zu müssen), aber die Baos sind phänomenal! Also nicht abschrecken lassen!

Ich war ja bei unserer ersten Reise nach Portugal schon sehr fasziniert, dass Spanferkel hier so ein Nationalgericht ist. Und wer das wie ich sehr gerne mag, geht zum Imbiss Casa Guedes und gönnt sich trotz der Schlange so ein Pulled Pork-Brot mit dick Käse überbacken und Pommes dazu. So gut!

Geniale, frisch zubereitete, einfache Hausmannskost könnt ihr in der Cafetaria da Bolsa finden. Herr Eule hat sich in dieses Rührei-artige Zeug mit Kabeljau verliebt. (Aber dazu muss man halt Kabeljau mögen, was auf mich jetzt z.B. nicht zutrifft)

 

Einkaufen!

Sorry, liebe Shoppaholics: Heute gibt es keine Tipps für euch… Irgendwie habe ich unvorsichtigerweise die Ablaufplanung Herrn Eule überlassen, was darin geendet ist, dass wir am Sonntag, an dem die meisten Läden geschlossen haben, durchs schöne Aliados gelaufen sind und manch einen Laden gesehen hätten, den wir gerne hätten besuchen wollen, dafür aber am offenen Montag in Vila Nova de Gaia herum gelaufen sind, obwohl die Portweinkeller auch am Sonntag offen gewesen wären…

 

Und sonst so?

Porto ist wirklich sehr hübsch und hat schon ein wenig Ähnlichkeit mit Lissabon vor vier Jahren, aber mir persönlich war es zu wenig Großstädtisch. Auch Lissabon hat sich in den letzten 4 Jahren wahnsinnig verändert (nicht nur zum Positiven), aber davon erfahrt ihr dann im 4. Teil von Hallo Portugal!

 

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  3 comments for “Hallo Portugal! #1: Porto

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