Hello Abendessen…

Naja, zugegeben, Herr Eule und ich haben eigentlich nie wirklich viel beim Lieferdienst bestellt. Eher haben wir uns was bei unserem Lieblingsinder geholt, der praktischer- und fatalerweise direkt ein paar Häuser weiter ist. Das kann dann echt ins Geld gehen, wenn man keine Lust hat sich ständig Gedanken übers Abendessen machen zu müssen (und nen Mann hat, der irgendwie mit dem Konzept eines klassischen „Abendbrotes“ nicht klar kommt).

Jetzt haben wir schon seit längerem die Lieferungen von Hello Fresh bestellt. Nein Leute, das ist hier KEIN sponsored Post, sondern nur ein kleiner Beitrag, weil mich so viele schon gefragt haben, wie zufrieden ich denn sei. Wenn es Werbung wäre, würde ich euch das auch so kennzeichnen. Außer Hello Fresh gibt es auch noch dutzende andere Anbieter, die auch sicher alle top sind, z.B. Kochzauber, Marley Spoon, Tasty Box etc pp. Aber wir sind eben durch Zufall bei Hello Fresh gelandet und ich erzähle euch jetzt wie ichs finde.

So funktionierts:

Du bekommst jede Woche frische Zutaten mit Rezepten frei Haus geliefert. Die absoluten Basics sollte man schon daheim haben, aber das sind echt nicht viele. Nach unserer Erfahrung ist es meistens (Oliven-)Öl, Butter, Salz, Pfeffer, Brühe. Alles andere kommt mit der Lieferung in der richtigen Menge.

Man kann auswählen zwischen vegetarisch oder mit Fleisch, 2 oder 4 Personen und ob man die Box für 3 oder 5 Mahlzeiten bestellen möchte. Pausieren ist jederzeit möglich, z.B. wenn man im Urlaub ist, und Kündigung der Box auch. Ansonsten kommt sie automatisch jede Woche. Für die Lieferung kann man zwischen verschiedenen Wochentagen und Zeitfenstern wählen. Wir lassen uns z.B. Dienstags Abends beliefern. Die Zeitfenster sind zwar recht groß, aber einen Tag vorher kommt immer eine E-Mail, in der die Zeit auf ca. eine Stunde eingegrenzt wird. Hat bei uns bislang immer super geklappt! Alternativ kann man auch einen „sicheren“ Ort angeben, an dem das Paket abgestellt wird, falls man mal nicht daheim ist.

Eine Woche vorher kann man sich die Rezepte für die kommende Woche ansehen. Ein Gericht, das einem vielleicht nicht so gut schmeckt, kann man dann auch austauschen. Für uns ist das ganz praktisch, denn wir haben die 3er-Box mit Fleisch bestellt, in der dann immer zwei Gerichte mit Fleisch sind, was uns aber meistens zu viel ist. Also tauschen wir eines der Fleischgerichte gegen eines ohne.

Hello Fresh Paket

Und so finde ichs:

Es hat – ach, wie alles im Leben! – sein Vor- und Nachteile. Wir haben die Box für 2 Personen und 3 Mahlzeiten und zahlen dafür 39,99€ pro Woche. Der Preis ist schon mal nicht ohne. Bedeutet also, dass ich pro Abendessen für mich und die Eule 13,33€ berappe. Also wenn ich in den Supermarkt gehe und mir Nudeln und Tomatensauce kaufe, komm ich sicher günstiger davon. Aber ich glaube dieser Vergleich würde auch an Zielgruppe und Konzept des Ganzen vorbei führen.

Rezepte: Das erste was mich begeistert hat: die Rezepte sind der Hammer! Ich bin beim Essen ein wenig mäkelig und mag nicht alles (Ingwer: bäh! Obst im Essen: würg! Komische Konsistenz: igitt!), aber probiere gerne neues. Wir sind mittlerweile seit über 2 Monaten dabei, was also schon mehr als 24 Gerichte bedeutet. Und bei all diesen Rezepten waren vielleicht 2 oder 3 dabei die nicht ganz so mein Geschmack waren, aber trotzdem ganz ok. Der Rest war wirklich irre lecker! Das leckerste Gericht war für mich  Maishähnchenbrust mit Cranberries-Soße und Würzreis. Ihr habt aufmerksam gelesen? Ich mag kein Obst im Essen! Aber diese Soße! Ich hätte mich am liebsten darin gewälzt!

Also auf der Haben-Seite: Irre leckere Rezepte!

Die Portionsgrößen sind für uns super. Wir werden immer gut satt, überfressen uns aber auch nicht. Ob die Portionen jetzt für zwei gestandene Maurer nach einem harten Tag auf dem Bau reichen würden, wage ich aber fast zu bezweifeln. Für einen kleinen Vogel und eine große Eule ist es aber ideal!

Produkte: Die Lieferung erfolgt in doppelwandigen Paketen mit Kühlelementen. Bei uns kam alles immer superfrisch und gut gekühlt an. Die gelieferten Produkte sind alle – sofern ich das beurteilen kann – von guter Qualität: Das Gemüse hat Geschmack und das Fleisch schrumpft in der Pfanne nicht auf eine wässrige Hälfte zusammen. Viele der Produkte werden auch in Bio-Qualität geliefert – das Fleisch leider nicht. Vermutlich würde das den Kostenrahmen der meisten Kunden sprengen, aber schade finde ich es schon, denn gerade bei Fleisch lege ich eigentlich schon seit Jahren Wert darauf, dass es zu mindest Bio ist.

Auf der Homepage von Hello Fresh kann man sich erkundigen wo die Produkte herkommen. Das gibt einen hohen Grad an Transparenz vor, aber wenn man dann genauer hin sieht, handelt es sich bei den aufgeführter Liefranten um „einige ausgewählte Lieferanten unseres Vertrauens“. Heißt also für mich (und das ist reine Unterstellung): tolle Vorzeigebetriebe zeige ich her, nicht ganz so tolle kann ich unter den Tisch fallen lassen. Eine Liste aller Lieferanten wäre irgendwie angenehmer. Aber mal ehrlich: wieviele von euch forschen denn intensiv nach woher die Supermarktprodukte kommen, die ihr einkauft? Ist wohl eher die Minderheit.

Kochskills: Ein paar Basics sollte man beim Kochen schon beherrschen, darüber hinaus braucht man eine gute Portion Multitasking. Die Rezepte sind zwar lecker, aber auf den mitgelieferten Rezeptkarten etwas chaotisch beschrieben. Wieso sollte ich die Kräuter zu Anfang schon schneiden, wenn die erst ganz zum Schluss rein kommen und ich sie viel zeitsparender hacken könnte, während was anderes vor sich hin brutzelt und ich während dessen eh nichts anderes zu tun habe? Und die Angaben zu den Garzeiten bei Fleisch kann man auch getrost verdoppeln. Bei 3 Minuten braten pro Seite war mein Steak nicht wie angegeben medium, sondern schon eher auf der sehr blutigen Seite und musste nochmal in die Pfanne. Nur mal so als Beispiele… Die angegebenen Zubereitungszeiten sind außerdem einigermaßen utopisch. Ich halte mich für eine einigermaßen versierte Köchin und kann die Zeitangaben so gut wie nie einhalten – nicht mal wenn Herr Eule und ich zusammen dran sind! Bei 45 angegebenen Minuten sollte man ca. 60 einkalkulieren, bei 30 Minuten eher 45. Mir persönlich macht das nix aus, denn ich koche gerne. Aber für diejenigen, denen möglichst geringer Zeitaufwand wichtig ist, ist das dann schon relevant.

Umwelt und so: Ja, bei der ganzen Liefergeschichte fällt Müll an. Nicht übertrieben viel, aber mehr als nach meiner Meinung notwendig wäre. Die Lieferung erfolgt in großen Pappkartons. Ok, die kann ich klein machen und zum Recycling geben. Aber die Kartons sind nach der Lieferung noch so einwandfrei, dass man die eigentlich auch noch weiter verwenden könnte. Geht vielleicht aus hygienischen Gründen nicht. Auf Nachfrage bei Hello Fresh habe ich dazu keine befriedigende Antwort erhalten. Die mitgelieferten Kühlakkus sind umweltfreundlich mit Wasser gefüllt und können alle 5 Wochen zusammen mit den Kühltüten kostenlos an Hello Fresh zurück geschickt werden. Ist schon mal auf der Haben-Seite verbucht. Bedeutet aber leider auch, dass ich eben immerzu einen leeren Karton daheim rumstehen habe, in dem ich die Coolpacks sammle, bis ich sie wieder einschicken kann. Dem Boten kann man sie leider nicht mitgeben. Schade.

Die Verpackungen der Produkte sind zumeist auch nicht anders als im Laden. Robusteres Gemüse liegt meistens lose in der Box, frische Kräuter in kleinen Schälchen; Nudeln, Reis etc. wie gewohnt in Tüten, Fleisch in Vakuumverpackungen. Einziger „Mehrmüll“ als beim Einkauf im Supermarkt: Molkereiprodukte wie Creme Fraiche oder Schmand sind immer nochmals in einer kleinen Tüte verpackt, ich schätze, damit es keine Sauerei gibt, falls sie auslaufen. Und während man normalerweise Gewürze und Kräuter ja in größeren Beutelchen kauft und dann ne Weile lang davon aufbraucht, werden die bei Hello Fresh jedesmal in genau abgewogener Menge in kleine Tütchen verpackt. Dann hat man also jedesmal 3-5 kleine Tütchen Müll. Ok, ist jetzt nicht ganz großes Drama und m.E. auch anders nicht machbar, da viele der Gewürze, z.B. Kreuzkümmel, Kurkuma oder gemahlener Koriander, nicht in jedem Haushalt vorhanden sind.

Ob man das jetzt umwelttechnisch gut findet sich vom Boten mit Essenspaketen beliefern zu lassen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Online-Bestellungen und Lieferungen sind generell betrachtet für die Umwelt nicht wirklich belastender als der Einkauf im Laden. Pauschal lässt sich das selbstverständlich nicht sagen und auch persönliches Einkaufsverhalten spielt dabei eine große Rolle (z.B. ob man jetzt mit dem Auto oder dem Fahrrad zum Laden fährt), aber in der Gesamtheit ergeben sich keine großen Unterschiede. Meine persönliche Umweltbilanz verschlechtert die Lieferung aber schon, denn ich erledige Einkäufe ansonsten auf dem Heimweg oder mit dem Fahrrad und nutze das Auto nur für Großeinkäufe, maximal einmal im Monat.

Fazit:

Wir bleiben dabei! Klar, manch ein negativer Aspekt ist schon dabei, aber in unseren Augen überwiegen da die Vorteile. Kein Rumgeeiere mehr: Was essen wir heute Abend? Was haben wir noch daheim? Wer kauft ein? Wer kocht? Jetzt habe ich nicht alle Zutaten bekommen und muss noch nen weiteren Laden abklappern…

Außerdem lieben wir wirklich die Rezepte!

Falls jemand von euch das auch ausprobieren mag: ich habe (wie jeder Kunde) einen Empfehlungscode, mit dem ihr die erste Box 20,00€ günstiger bekommt. Da ich von der Anwerbung aber auch profitiere und hier nicht den Geldhai mimen will, könnt ihr euch bei Interesse einfach bei mir melden (Kommentieren, Emailen, Facebook, Postkarte, Brieftaube) und ich sage euch den Code.

Prostmahlzeit!

 

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